Mit dem Geld sollen die gestiegenen Spritpreise aufgefangen werden, die den Helfern zu schaffen machen
Hanau. Die Glas Reus GmbH hat aus Anlass ihres Firmenjubiläums der Hanauer Tafel eine Geldspende von 3000 Euro zukommen lassen. Das Unternehmen feierte im vergangenen Monat sein 125-jähriges Bestehen. „Ich finde, ein solcher Anlass geht auch mit einer Verpflichtung einher, an jene Menschen zu denken, denen es nicht so gut geht“, sagte Geschäftsführer Herbert Reus jetzt bei der Übergabe des Spendenschecks. Mit dem Geld sollen vor allem die rasant gestiegenen Spritpreise aufgefangen werden, die der Hanauer Tafel derzeit sehr zu schaffen machen.
Die Hanauer Tafel unterstützt bedürftige Menschen vor allem mit Lebensmitteln. Diese holen die ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiter von Supermärkten, Bäckereien und Metzgereien ab und verteilen sie an ihrem Sitz am Johanneskirchenplatz in Hanau an Menschen, die sich ihr tägliches Brot nicht leisten können. Derzeit verfügen rund 550 Menschen über die sogenannten Tafelausweise, die sie dazu berechtigen, die Waren bei Einrichtung zu beziehen. Bei den Lebensmitteln handelt es sich vorwiegend um Backwaren vom Vortag oder um Saison- sowie Milchprodukte an der Grenze des Mindesthaltbarkeitsdatums. Mit anderen Worten: Die Lebensmittel sind einwandfrei, können jedoch nicht mehr verkauft werden.
Durch den Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Anstieg der Energiekosten hat sich die Logistik jedoch enorm verteuert. Die Hanauer Tafel hat drei mit Kühlraum ausgestattete Fahrzeuge im Einsatz, die täglich die Märkte und Geschäfte ansteuern. Im Jahr legen sie jeweils rund 40 000 Kilometer zurück und transportieren rund 600 000 Tonnen Lebensmittel. Da mache sich jeder Cent Preiserhöhung bei den Spritpreisen bemerkbar, berichtete Jutta Knisatschek, die Geschäftsführerin der Stiftung Lichtblick, die die Tafel betreibt. Gemeinsam mit der Leiterin der Tafel, Annette Geiger-Neugebauer, führte sie jetzt Herbert Reus und dessen Frau Maria durch das Ladenlokal der Stiftung.
Dort befinden sich derzeit weit weniger Lebensmittel zur Abholung als früher. Die Gründe dafür sind nach Angaben der Tafel-Leitung vielfältig: Zum einen habe sich mit den Flüchtlingen aus der Ukraine auch die Zahl der Kunden erhöht. Zum anderen habe es während der Corona-Pandemie weniger Spendensammlungen beispielsweise durch Schüler oder etwa Konfirmanden gegeben. Aber auch eine veränderte Geschäftspolitik der Supermärkte mache der Tafel zu schaffen: In vielen Geschäften würden immer häufiger Lebensmittel mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum mit einem Preisnachlass von bis zu 30 Prozent zum Verkauf angeboten. „Das merken wir durchaus, diese Lebensmittel fehlen uns sehr“, erklärte Geiger-Neugebauer dem Hanauer Unternehmerehepaar. Die Folge ist, dass die Rationen für die Bezieher kleiner werden, statt Fleisch und Wurst gebe es derzeit nur eines von beiden für die etwa 150 Tafelkunden, die täglich am Johannesplatz 7 ihren Einkauf tätigen.
Knisatschek und Geiger Neugebauer bedankten sich bei Herbert und Maria Reus für die großzügige Spende, die dazu beitrage, die tägliche Versorgung der Menschen sicherzustellen. Soziales Engagement habe in der Firma Tradition, sagte Reus, der das Geschäft bereits in der vierten Generation führt.
Zum Unternehmen:
Die Glas Reus GmbH sitzt mit Werkstatt und Showroom an zwei Standorten an der Martin-Luther-King-Straße in Hanau und hat sich im Laufe ihrer Geschichte vom traditionellen Glasergeschäft zu einem hoch technisierten Handwerksbetrieb mit rund 30 Mitarbeitern entwickelt. Zum Portfolio der Firma gehören Markisen, Sonnenschutz mit elektrischen Steuerungen, Rollläden, Fenster, Glasarbeiten, Terrassenüberdachungen, Haustüren, Innentüren, Einbruchsschutz sowie ein Rundum- und Reparaturservice.
Bildunterschrift: Spendenübergabe am Sitz der Hanauer Tafel. Zu sehen sind (von links): Wolfgang Frisch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lichtblick, Tafel-Mitarbeiterin Gordana Kapetanic, die Leiterin der Tafel, Annette Geiger-Neugebauer, Lichtblick-Geschäftsführerin Jutta Knisascheck sowie das Unternehmerpaar Maria Reus und Herbert Reus.